Betonplatte: Unterschied zwischen den Versionen

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Ernst Eilsberger: „Aufgeschreckt durch die Luftangriffe der Engländer auf Hamburg im August 1943, beschloss die Bernburger Stadtverwaltung einen Schutzbunker als Stollen unter Friedhof I anzulegen. Die zur Jahreswende 1943/44 durchgeführten Bohrungen ergaben nach ca. 3 Metern eine Buntsandsteinformation. Doch beim Bau des Stollens selbst zeigte es sich, dass man es mit einem geröllartigen Geschiebe der letzten Eiszeit zu tun hatte. Dieses Material machte solche Schwierigkeiten, dass man schließlich den Stollenbau einstellte. Erst nach mehreren Monaten griffen die Solvaywerke das Vorhaben wieder auf und trieben 10 Meter unter dem Nordrand des Abhanges zwei Stollen vor. Diese Arbeiten waren äußerst schwierig und gefährlich. Nach dem Vortrieb um eine Steinlage musste der Stollen sofort ausgemauert werden, um einen Einsturz zu verhindern. Ein zweiter Zugang sollte auf dem Friedhof selbst in der Verlängerung der Kleinen Friedrichstraße angelegt werden. Über 80 Stufen konnte man hier den 17 Meter unter der Erdoberfläche liegenden Stollen erreichen. Die Anlage ist nicht vollendet worden.“
Ernst Eilsberger: „Aufgeschreckt durch die Luftangriffe der Engländer auf Hamburg im August 1943, beschloss die Bernburger Stadtverwaltung einen Schutzbunker als Stollen unter Friedhof I anzulegen. Die zur Jahreswende 1943/44 durchgeführten Bohrungen ergaben nach ca. 3 Metern eine Buntsandsteinformation. Doch beim Bau des Stollens selbst zeigte es sich, dass man es mit einem geröllartigen Geschiebe der letzten Eiszeit zu tun hatte. Dieses Material machte solche Schwierigkeiten, dass man schließlich den Stollenbau einstellte. Erst nach mehreren Monaten griffen die Solvaywerke das Vorhaben wieder auf und trieben 10 Meter unter dem Nordrand des Abhanges zwei Stollen vor. Diese Arbeiten waren äußerst schwierig und gefährlich. Nach dem Vortrieb um eine Steinlage musste der Stollen sofort ausgemauert werden, um einen Einsturz zu verhindern. Ein zweiter Zugang sollte auf dem Friedhof selbst in der Verlängerung der Kleinen Friedrichstraße angelegt werden. Über 80 Stufen konnte man hier den 17 Meter unter der Erdoberfläche liegenden Stollen erreichen. Die Anlage ist nicht vollendet worden.“

Version vom 9. September 2021, 17:51 Uhr

Betonplatte
Stadtgottesacker Betonplatte - Joachim Grossert-.jpg
Memorial: Historischer Stadtfriedhof Alte Bibel
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Position: 51° 47' 54.17" N, 11° 44' 37.64" E
Objekte in der Umgebung
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Ernst Eilsberger: „Aufgeschreckt durch die Luftangriffe der Engländer auf Hamburg im August 1943, beschloss die Bernburger Stadtverwaltung einen Schutzbunker als Stollen unter Friedhof I anzulegen. Die zur Jahreswende 1943/44 durchgeführten Bohrungen ergaben nach ca. 3 Metern eine Buntsandsteinformation. Doch beim Bau des Stollens selbst zeigte es sich, dass man es mit einem geröllartigen Geschiebe der letzten Eiszeit zu tun hatte. Dieses Material machte solche Schwierigkeiten, dass man schließlich den Stollenbau einstellte. Erst nach mehreren Monaten griffen die Solvaywerke das Vorhaben wieder auf und trieben 10 Meter unter dem Nordrand des Abhanges zwei Stollen vor. Diese Arbeiten waren äußerst schwierig und gefährlich. Nach dem Vortrieb um eine Steinlage musste der Stollen sofort ausgemauert werden, um einen Einsturz zu verhindern. Ein zweiter Zugang sollte auf dem Friedhof selbst in der Verlängerung der Kleinen Friedrichstraße angelegt werden. Über 80 Stufen konnte man hier den 17 Meter unter der Erdoberfläche liegenden Stollen erreichen. Die Anlage ist nicht vollendet worden.“

Mit dem Einzug der Amerikaner im April 1945 machte der Bunker keinen Sinn mehr. Die Zugänge wurden vermauert und die Einschnitte von oben zugeschüttet. Auch der ganze Aushub für die Schwimmhalle wurde hier verkippt.

Dr. Ernst Eilsberger, ehemaliger Generaldirektor der Deutschen Solvaywerke und Ehrenbürger der Stadt Bernburg mahnte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges: „Vor den beiden zugemauerten Stolleneingängen am Fuße des Berghanges und vor der auf dem Gottesacker selbst, in der Verlängerung der Kleinen Friedrichstraße liegenden großen Betonplatte werden unsere Nachfahren, die hoffentlich von dem Wahnsinn des Bombenabwurfs auf Wohnstätten keine eigne Vorstellung und keine Ahnung mehr haben, wie vor einem Rätsel dastehen, - wenn es ihnen nicht gedeutet wird.“